Mannheim, Deutschland – Mit dem Jahreswechsel nimmt die Elevating Patterns GmbH (kurz: EP) ihre Geschäfte auf. Das Unternehmen wurde schon im November 2024 von ehemaligen Mitarbeitern der SAP, von Contact Software und dem Fraunhofer IESE Institut gegründet und will mit seiner Digital Thread Plattform nun den Markt der Industriesoftware revolutionieren. Ziel ist es, die durchgängige Verwendung von technischen Produktdaten sowie deren Konfiguration über den gesamten Lebenszyklus eines Produktes zu ermöglichen und hierbei von den Vorteilen modernster Datenbanktechnologie, künstlicher Intelligenz und Cloudinfrastruktur zu profitieren.
„Bestandslösungen im sogenannten PLM-Markt sind Monolithen, die auf mindestens 20 Jahre alter Technologie basieren. Der Ansatz, diese starren und verschlossenen Systeme durch banale Containerisierung in das Cloud- und KI-Zeitalter zu hieven, gilt inzwischen als gescheitert. Wir kennen die Schwächen von diesen Ansätzen und sind überzeugt davon, dass es jetzt dringend notwendig ist, von Grund auf neue digitale Plattformen zu schaffen – nicht nur vor einem technologischen, sondern auch vor einem wirtschaftlichen Hintergrund. Deutschland braucht dringend Innovation und hier wollen wir unseren Beitrag leisten.“ sagt Dr. Michael Pfenning, CEO der Elevating Patterns GmbH.
Die EP hat sich mit Mannheim bewusst für einen Standort im Herzen der deutschen und europäischen Industrie entschieden. Wo, wenn nicht hier, kann man das tiefe Verständnis für industrielle Prozesse, das immer noch Deutschlands Markenkern ist, besser nutzen, um neueste Softwarelösungen zu schaffen. Hierbei ist es nicht das Ziel, ein weiteres PLM-System alten Denkmusters zu entwickeln, sondern stattdessen ein immer noch vorhandenes Grundproblem endlich zu lösen: Durchgängigkeit von Produktdaten und ein unternehmensweiter Änderungsprozess, der wirklich den gesamten Lebenszyklus bis in die Betriebsphase hinein abbilden kann. Man spricht hier von sogenannten Digital Thread Systemen (DTS) – diese erlauben es, Abhängigkeiten, Konfigurationskontrolle und multiple Sichten auf Produktstrukturen bereitstellen zu können.
„Softwarefunktionen gibt es schon sehr viele – es fehlt vor allem an Integration und Durchgängigkeit. Und zudem brauchen technische Prozesse von Entwicklung und Fertigung bis hin zum Betrieb technischer Anlagen vor allem eines und das ist Flexibilität. Ein starres Daten- und Prozessmodell, wie es von vielen Softwareherstellern vorgeschrieben wird, ist immer ein Kompromiss. Ein Kompromiss zu Lasten der Industrieunternehmen. Wer als Softwarehersteller heute Konfigurierbarkeit nicht von vorneherein mitdenkt, wird im Markt verlieren.“ gibt Christian Muggeo, CTO von EP, zu bedenken.
Die EP plant, die eigene Cloudplattform in einem SaaS1-Modell zu vermarkten und anhand einiger Grundprinzipien zu entwickeln. Hierzu gehört Offenheit und ein „API-first“-Ansatz, die angesprochene Flexibilität mit einer integrierten Low-Code/No-Code-Engine, ein starker Fokus auf Performance durch den Einsatz von in-memory NoSQL-Datenbanken und die tiefe Integration von künstlicher Intelligenz. Letztere soll es erlauben, Produktdaten nicht nur zu verwalten sondern auch zu generieren. Ausschlaggebend ist es hierbei private KI-Modelle zu trainieren, die von dem reichen Fundus an Produktdaten jedes Industrieunternehmens profitieren, aber trotzdem sicherstellen, dass der damit verbundenen Intellectual Property der Unternehmen gewahrt bleibt. „Die deutsche Softwareindustrie kann mehr. Es ist Zeit, die großen Themen anzugehen und den Bereich der Industriesoftware neu zu denken. Alle, die das ähnlich sehen, sind herzlich eingeladen, bei uns mitzumachen.“, erklärt Dr. Michael Pfenning.
[1] Software-as-a-Service